Neurochierurgie / Metastasen

Nahezu jeder bösartige Tumor aus dem Körper kann im Gehirn Tochtergeschwülste (Metastasen) Bilden, am häufigsten findet sich dies bei Lungen- und Brusttumoren (Bronchial- und Mammakarzinome). Nicht selten werden derartige Tumore erst dadurch entdeckt, weil der Patient Beschwerden von Seiten des Gehirns entwickelt. Weiterhin können Metastasen dadurch auffällig werden, dass sie zu neurologischen Ausfällen oder epileptischen Anfällen führen.

Links: Kernspintomogramm T1 mit Kontrastmittel einer solitären Bronchialkarzinom-Metastase bei längjährigem Raucher. Rechts: multiple Meatstasen bei Mamma-Karzinom, mit γ-Knife bestrahlt. Die Metastase im Hirnstamm (gelber Pfeil) und im rechten Kleinhirn (grüner Pfeil) sind seither stabil, die Metastase im linken Kleinhirn (roter Pfeil) ist dagegen weiter gewachsen und musste operiert werden.

Schließlich können sie eine Gehirnblutung verursachen.

Kernspintomogramm T1 mit Kontrastmittel bei multiplen Melanommetastasen, wobei eine Metastase im linken Kleinhirn (schraffiert) akut geblutet und dadurch zu Symptomen mit Schwindel und Übelkeit geführt hat.

Therapie bei Metastasen

Im Gegensatz zu anderen Hirntumoren sind bei Metastasen grundsätzlich auch Tumore im übrigen Körper vorhanden. Daher muss die Therapie immer in Absprache mit anderen Fachdisziplinen erfolgen, unser interdisziplinäres Tumorboard arbeitet eine geeignete Therapie aus. Termine können Sie mit unserer Leiterin Fr. Dr. Völzing unter Telefon: 02 71 3 33-40 049 vereinbaren.

Eine Operation ist immer dann sinnvoll, wenn durch die Größe oder Lokalisation der Metastase eine rasche Verschlechterung zu befürchten ist, so dass der Patient gar nicht mehr in der Lage wäre, die weitere Therapie zu erhalten. Weiterhin kann es sein, dass man trotz intensiver Diagnostik nicht herausfindet, wo der eigentliche Primärtumor sitzt. Hier kann die Feingewebsuntersuchung der entfernten Metastase weiter helfen. Nach der Operation müssen sich immer eine Bestrahlung und oft eine Chemotherapie anschließen.

Die Operation selbst unterscheidet sich in ihrem Aufwand nicht von anderen Gehirntumoroperationen, auch hier kommen beispielsweise Elektrophysiologie zum Einsatz.

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