Neurochirurgie Therapieangebote

Wirbelsäulentrauma: Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein Wirbelsäulentrauma – auch als Spinaltrauma oder spinales Trauma bezeichnet – stellt eine ernsthafte mechanische Schädigung der Wirbelsäule dar. Es gehört zur Neurotraumatologie, einem Spezialgebiet der Neurochirurgie, das sich mit Verletzungen des Nervensystems, einschließlich Rückenmark befasst. Dabei sind nicht nur die knöchernen Strukturen, also die einzelnen Wirbelkörper, betroffen. Vielmehr kann es auch zu Verletzungen von Bändern, Muskeln, Bandscheiben sowie der sensiblen Nervenstrukturen und des Rückenmarks kommen. Besonders schwerwiegend ist ein Trauma mit Beteiligung des Rückenmarks, da es in solchen Fällen zu erheblichen neurologischen Ausfällen kommen kann, die über die Prognose und das Ausmaß von Langzeitfolgen entscheiden.

Ursachen des Wirbelsäulentraumas

Die Ursachen für ein spinales Trauma sind vielfältig, wobei Unfälle die häufigste Rolle spielen. Typische Auslöser sind Verkehrsunfälle, Sportunfälle oder Stürze – insbesondere aus größerer Höhe. Diese treten häufig bei jüngeren, körperlich aktiven Menschen auf. Im höheren Lebensalter hingegen kommt es häufiger zu sogenannten pathologischen Frakturen, insbesondere durch Osteoporose. Diese Brüche entstehen meist ohne äußere Gewalteinwirkung und betreffen häufig die Lendenwirbelsäule. Grund ist eine altersbedingte Abnahme der Knochendichte, die die Wirbelsäule anfälliger für strukturelle Schäden macht.

Symptome eines Wirbelsäulentraumas

Die Symptome eines Wirbelsäulentraumas sind abhängig von der betroffenen Region und der Schwere der Verletzung. Typisch sind starke Rückenschmerzen, eine ausgeprägte Bewegungseinschränkung sowie ausstrahlende Schmerzen, die beispielsweise in Arme oder Beine ziehen können. Kommt es zu einer Beeinträchtigung der Nerven oder des Rückenmarks, treten neurologische Ausfälle wie Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Lähmungserscheinungen auf. In besonders schweren Fällen kann es zu Blasen- und Mastdarmstörungen kommen – ein Hinweis auf eine ernste Rückenmarksschädigung, die eine sofortige Behandlung erforderlich macht.

Zur sicheren Diagnosestellung sind bildgebende Verfahren unerlässlich. Neben der klinischen Untersuchung kommen Röntgenaufnahmen, Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) zum Einsatz. Während das Röntgen vor allem bei knöchernen Verletzungen hilfreich ist, liefert die CT detaillierte Informationen über Frakturen und Verschiebungen. Die MRT wiederum ermöglicht eine differenzierte Beurteilung von Rückenmark, Bandscheiben und Bändern.

Behandlung des Wirbelsäulentraumas

Die Wahl der Behandlung richtet sich nach dem Ausmaß der Verletzung und der Stabilität des betroffenen Wirbelsäulenabschnitts. Leichte, stabile Frakturen ohne neurologische Ausfälle können meist konservativ behandelt werden – etwa durch Schmerztherapie, Physiotherapie und gezielte Ruhigstellung. Bei instabilen oder schweren Verletzungen ist hingegen häufig eine operative Stabilisierung erforderlich.

Am Krankenhaus in Siegen kommen für solche Eingriffe moderne neurochirurgische Verfahren zum Einsatz – sowohl offen chirurgisch als auch minimalinvasiv. Die Operationen erfolgen unter hohen Sicherheitsstandards in einem speziell ausgestatteten Hybrid-OP-Saal, der eine präzise intraoperative Bildgebung erlaubt. Ziel ist es, die Wirbelsäule nachhaltig zu stabilisieren, das Rückenmark zu entlasten und damit die neurologischen Funktionen vollständig zu erhalten oder wiederherzustellen.