Eine Verengung der Halsschlagader kann zu einem Schlaganfall führen. Daher ist in bestimmten Fällen eine Operation sinnvoll. Drei so genannte multizentrische randomisierte Studien (d.h. die Daten verschiedener Kliniken sind kontrolliert in die Beobachtung eingegangen) belegen, dass eine chirurgische Therapie (TEA-Carotisendarterektomie) bei Patienten mit hochgradigen symptomatischen Verengungen >70%, einer Lebenserwartung > 5 Jahren und einem Alter <79 Jahren besser ist, als die konservative Behandlung mit Medikamenten. Bei zufällig entdeckten Verengungen ist eine vorbeugende Operation dann sinnvoll, wenn die Stenose > 80 % und das OP-Risiko < 3 % ist. Diese Zahlen gelten ausschließlich für die offene Operation (Carotis-TEA), die derzeit als das Standardverfahren anzusehen ist.
In jüngerer Zeit gibt es zunehmend auch positive Erfahrungen mit dem sog. Carotisstent, also einer Aufdehnung der Verengung von innen heraus mittels Ballonkatheter und einem Drahtgeflecht (Stent). Die SPACE-Studie zeigte ein in etwa gleich großes Nutzen-Risiko-Verhältnis des Stents im Vergleich zur TEA. Der Vorteil ist, dass keine Narkose und kein Schnitt notwendig sind und der Eingriff in der Regel deutlich kürzer als 1 h andauert. Derzeit kommt dieses Verfahren daher in folgenden Fällen in Betracht. Nach der SAPPHIRE Studie ist es einerseits bei Hochrisikopatienten sinnvoll, weiterhin bei bereits offen voroperierten Patienten mit erneuter Stenose und bei Patienten, die sich einer offenen Operation nicht unterziehen wollen.
Hochgradige Carotis interna
Abgangsstenose vor und nach Stent