Neurochirurgie / Gliome

Hierunter werden eine ganze Reihe von Tumoren klassifiziert, die sich alle von den Gliazellen im Gehirn ableiten. Am häufigsten finden sich Astrozytome und Oligodendrogliome bzw. Mischformen aus beiden Tumorarten, sowie die aggressiv wachsende Form, das so genannte Glioblastom.

Gliome 1

Gliome 2

Gliome 3

Kernspintomogramm T1 mit Kontrastmittel eines Astrozytoms WHO °II (linkes Bild),

eines Oligodendroglioms WHO ° III (mittleres Bild)

und eines Glioblastoms (rechtes Bild)

Kernspintomogramm
Kernspintomogramm T1 mit Kontrastmittel

eines Hirnstammglioms WHO °II

Spezifische Diagnostik bei Gliomen

In manchen Fällen lässt sich der Tumor selbst in der MRT kaum darstellen, dann können Spezialuntersuchungen wie die Positronenemmissionstomographie weiter helfen.

Die funktionelle Bildgebung kann präoperativ sehr viele Informationen über die Lokalisation wichtiger Gehirnzentren beisteuern.

Bei höhergradigen Gliomen kann man die Tumorgrenzen intraoperativ mit Hilfe der 5-ALA Fluoreszenz genauer darstellen.

Therapie der Gliome

Auch heutzutage gilt weiterhin, dass die chirurgische Therapie die erste Wahl ist, wenn die Lokalisation des Tumors dies erlaubt. Durch die exakte präoperative Diagnostik mit MRT, ggf. ergänzt durch PET und fMRT, sowie durch den intraoperativen Einsatz der Navigation, der Fluoreszenz und dem elektrophysiologischen Monitoring lassen sich viele Tumore nun operativ angehen, bei denen dies noch vor 10 Jahren nicht möglich gewesen wäre. In einigen Fällen kann auch eine intraoperative Bildgebung (Ultraschall, iMRT) hilfreich sein.

Nach der Operation ist eine frühe kernspintomographische Kontrolle auf jeden Fall nötig, um das Ausmaß der Tumorentfernung zu dokumentieren. Je nach dem Ergebnis der Gewebsuntersuchung kann die Behandlung schon abgeschlossen sein (Grading bis WHO °II und komplette Tumorresektion in der MRT) oder es schließt sich eine Chemo- und Strahlentherapie an (ab WHO °III oder wenn eine vollständige Entfernung nicht möglich war).