Bei einer Hirnblutung durch ein Angiom ist eine rasche Behandlung wichtig
SIEGEN. Häufig ist die Diagnose Angiom ein Zufallsbefund. Dann kann rechtzeitig eine Therapie ergriffen werden, um eine Angiomblutung zu verhindern. Doch nicht immer macht ein Angiom durch Beschwerden wie Kopfschmerzen, fokale neurologische Symptome oder zerebrale Anfallsleiden auf sich aufmerksam. Kommt es in nicht diagnostizierten Fällen zur Hirnblutung, entsteht für den Patienten eine lebensbedrohliche Situation.
Hirnblutung durch Ursache Angiom – und jetzt?
Eine Hirnblutung in Verbindung mit einem Angiom zeigt sich häufig durch das Auftreten einer Epilepsie. Ursache ist der Einriss der dünnen Gefäßwand der arterio-venösen Malformation, zum Beispiel infolge hohen Blutdrucks. Patienten leiden zudem unter sehr schweren Symptomen wie starke Kopfschmerzen, Bewusstseinsstörungen, Übelkeit, Erbrechen, visuellen Beeinträchtigungen, Lähmungserscheinungen und Sprachstörungen. Rasche medizinische Hilfe ist unbedingt geboten.
Nach der Stabilisierung des Patienten in der Stroke Unit bzw. auf der Intensivstation und der Diagnose wird ein individueller Therapieplan zur weiteren Vorgehensweise erstellt. Entscheidende Hinweise auf eine Hirnblutung durch ein Angiom liefern bildgebende Verfahren. Sie stellen einen unverzichtbaren Bestandteil des gesamten diagnostischen Prozesses dar und liefern alle wichtigen Informationen, die für die Ärzte der Neurochirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen eine solide Basis zur Therapieplanung darstellen. Mithilfe von CT, MRT und Angiografie kann die Malformation von anderen Gefäßmissbildungen als Ursache für eine Hirnblutung differentialdiagnostisch unterschieden werden.
Therapieoptionen bei Hirnblutung durch Angiom
Um eine weitere Hirnblutung zu vermeiden, muss das Angiom nach der Stabilisierung des Patienten von innen heraus verschlossen werden. Je nach individuellen Voraussetzungen kann auch eine offene Operation infrage kommen. Dabei handelt es sich um einen hochkomplexen neurochirurgischen Eingriff, der in qualifizierten Fachzentren wie der Neurochirurgie am Klinikum Jung-Stilling in Siegen durchgeführt werden sollte. Hier nutzen die Neurochirurgen rund um Chefarzt Prof. Dr. med. Veit Braun moderne Hybrid-OP-Säle, in denen Patienten mit Angiom besonders schonend behandelt werden können.
Im Idealfall wird ein Angiom diagnostiziert, bevor es zu einer Hirnblutung kommt. Abhängig von der Lage des Angioms, der Ausbildung und Größe stehen dann unterschiedliche Behandlungsansätze zur Auswahl, um Blutungen vorzubeugen. Bei kleinen Angiomen ist zum Beispiel eine Bestrahlung denkbar.
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