Die Operation nach Jannetta gehört zu den Spezialgebieten der Neurochirurgen in Siegen
Die Trigeminusneuralgie ist eine besonders unangenehme Nervenerkrankung, die Betroffene bis zu 100-mal täglich mit einseitig einschießenden, heftigen Gesichtsschmerzen quält. Handelsübliche Schmerzmittel helfen nicht. Medikamente, die eigentlich für die Behandlung der Epilepsie entwickelt wurden, können dagegen Erleichterung bringen. Bleiben diese wirkungslos, kann Betroffenen mit der Operation nach Jannetta geholfen werden.
Für wen kommt die Operation nach Jannetta infrage?
Bei den meisten Patienten mit einer Trigeminusneuralgie ist ein zu enger Kontakt zwischen einer Hirnarterie und dem Trigeminusnerven für die Schmerzattacken verantwortlich. Der Nerv entspringt beidseitig dem Hirnstamm und zieht von dort in Richtung Gesicht.
Die Jannetta OP wurde bereits in den 60er Jahren entwickelt, erfordert aber nach wie vor viel Erfahrung vom operierenden Neurochirurgen. Diese Expertise haben der Siegener Chefarzt der Neurochirurgie, Prof. Dr. Veit Braun, und seine Kollegen. Sie konnten somit schon vielen Patienten helfen, die selbst aus dem Raum Köln sowie aus Bochum und Dortmund für den Eingriff nach Siegen kommen.
Die Operation wird Patienten angeboten, bei denen die medikamentöse Therapie versagt hat oder bei denen nicht tolerierbare Nebenwirkungen aufgetreten sind.
Wie läuft eine Jannetta OP ab?
Für die Operation muss der Schädel eröffnet werden. Dazu wird ein kleiner Schnitt hinter dem Ohr gesetzt und ein kleines Knochenstück entfernt, um das Operationsmikroskop einzuführen. Der Nerv wird an seiner Austrittsstelle aus dem Hirnstamm aufgesucht und von dem störenden Gefäß getrennt. Dann klemmt der Neurochirurg einen kleinen Abstandhalter dazwischen, der meist aus Teflon besteht.
„Die Operation hilft nahezu allen Patienten für mehrere Jahre. Nach zehn Jahren sind immer noch zwei Drittel der Operierten beschwerdefrei. Somit ist die Operation für viele Patienten, denen die Medikamente nicht geholfen haben und die OP-fähig sind, die geeignete Therapiewahl“, teilt Chefarzt Prof. Dr. Veit Braun mit.