Was ist eine Versteifung der Wirbelsäule?
Bei der Versteifung der Wirbelsäule handelt es sich um ein spezifisches neurochirurgisches Operationsverfahren, das als Spondylodese bezeichnet wird. Häufig kommt dieses Verfahren an der Lebendwirbelsäule (z. Bsp. an L4/L5) oder im Halswirbelbereich zum Einsatz. Ziel dieser Operation ist es, benachbarte Wirbelkörper und deren Kleinwirbelgelenke miteinander zu verbinden, um Fehlstellungen zu beheben, eingesunkene Bandscheibenfächer zu erweitern und überlastete und verschlissene Kleinwirbelgelenke ruhigzustellen.
Die Neurochirurgen setzen dabei sogenannte interne Fixateure ein. Dabei handelt es sich um Schrauben, die mit Stangen verbunden werden. Anstelle der verschlissenen Bandscheiben setzten die Operateure zudem Cages ein. Cages sind körbchenförmige Statthalter, die mit körpereigenem oder künstlichem Knochenmaterial aufgefüllt werden, um die Wirbelkörper miteinander zu fusionieren bzw. knöchern zu versteifen.
Welche Ursachen und Risikofaktoren tragen dazu bei, dass eine Versteifung der Wirbelsäule notwendig wird?
Klar ist: Eine Versteifung der Wirbelsäule ist therapeutisch das letzte Mittel der Wahl. Führen alle nicht-operativen Therapien, Reha-Maßnahmen und Schmerztherapien nicht zum gewünschten Erfolg, kann eine Versteifung der Wirbelsäule ratsam sein. Sie kann bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen zum Einsatz kommen. Dazu gehören
• Spondylolisthesis (Wirbelgleiten)
• Instabile Wirbelbrüche
• Wirbelkörpertumoren, die zu Instabilität führen
• Osteochondrose
• Spinalkanalstenose
• Instabilität der Wirbelsäule mit Nervenausfällen, starker Verformung und Schmerzen
• Wirbelkörperbrüche durch Osteoporose
• Degenerative Fehlstellungen wie degenerative Skoliose
• Wirbelgelenkarthrose (Facettensyndrom bzw. Spondylarthrose).
Welches Ziel verfolgt die operative Versteifung der Wirbelsäule?
Das oberste Ziel einer Spondylodese ist es, Schmerzen zu lindern und Betroffene vor schlimmeren Folgeschäden zu bewahren. Schmerzende Gelenke und Bandscheibenfächer sind in der Regel nach der Operation entlastet und geschont. Gleichzeitig zielt das Verfahren darauf, den Druck auf Nervenwurzeln und Rückenmark zu reduzieren und neurologische Ausfälle oder Blasenfunktionsstörungen zu beheben.