Eine Spinalkanalstenose kommt sowohl im Halswirbelsäulen- (HWS) als auch im Lendenwirbelsäulenbereich (LWS) vor. Das zur HWS zugehörige Krankheitsbild heißt zervikale Myelopathie. Durch chronischen Druck auf das Rückenmark kommt es zu einer Gangunsicherheit, die sich ähnlich äußert, als ob man betrunken ist, oft bestehen auch Gefühlsstörungen der Arme und Beine, Schmerzen sind eher selten. Im LWS Bereich steht dagegen nach einer kurzen Gehstrecke von wenigen 100 m ein Schmerz in beiden Beinen im Vordergrund, der sich nach kurzer Gehpause bessert. Das Krankheitsbild heißt Claudicatio spinals.
Ursächlich sind angeborene oder erworbene Engstellen des Rückenmarkskanals, etwa durch Wirbelgelenksvergrößerungen, verkalkte Bandscheibenvorfälle oder ein Wirbelgleiten. Seltener sind Überbeine der Wirbelgelenke (sog. Synovial- oder Juxtafacettenzysten) die Ursache. Therapie der Wahl ist eine Erweiterung des Rückenmarkskanals, bei Wirbelgleiten ist meist eine Versteifungsoperation notwendig.